DIN EN ISO 9241-110

Was bedeutet DIN EN ISO 9241-110?

DIN EN ISO 9241-110 ist ein internationaler Standard, der Grundsätze der Dialoggestaltung für interaktive Systeme definiert, um die Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit zu verbessern.

Zusammenfassung
Die DIN EN ISO 9241-110 ist ein international anerkannter Standard, der sieben Grundsätze für die Gestaltung benutzerfreundlicher und zugänglicher Benutzerschnittstellen in interaktiven Systemen definiert, um Effizienz, Effektivität und Zufriedenheit der Nutzer zu maximieren. Diese Prinzipien unterstützen die digitale Barrierefreiheit und fördern eine inklusivere digitale Welt.

Definition von DIN EN ISO 9241-110

Die DIN EN ISO 9241-110 ist ein international anerkannter Standard, der sich mit den Grundsätzen der Dialoggestaltung in interaktiven Systemen befasst. Diese Norm ist Teil der umfassenderen ISO 9241-Reihe, die sich mit der Ergonomie der Mensch-System-Interaktion beschäftigt. Der Fokus der DIN EN ISO 9241-110 liegt auf der Gestaltung von Benutzerschnittstellen, um die Effizienz, Effektivität und Zufriedenheit der Nutzer zu maximieren.

Grundsätze der Dialoggestaltung

Die DIN EN ISO 9241-110 definiert sieben Grundsätze, die bei der Gestaltung von Benutzerschnittstellen berücksichtigt werden sollten:

1. Aufgabenangemessenheit

Ein System sollte den Benutzer bei der Erledigung seiner Aufgaben unterstützen, ohne unnötige Schritte oder Komplexität hinzuzufügen. Dies bedeutet, dass die Benutzeroberfläche so gestaltet sein sollte, dass sie den spezifischen Anforderungen und Zielen der Nutzer entspricht.

2. Selbstbeschreibungsfähigkeit

Jede Interaktion mit dem System sollte für den Benutzer verständlich und nachvollziehbar sein. Dies kann durch klare Anweisungen, Hilfetexte und eine intuitive Navigation erreicht werden.

3. Steuerbarkeit

Der Benutzer sollte jederzeit die Kontrolle über das System haben und in der Lage sein, Aktionen zu starten, zu unterbrechen oder abzubrechen. Dies erhöht die Benutzerfreundlichkeit und reduziert Frustrationen.

4. Erwartungskonformität

Das System sollte den Erwartungen der Benutzer entsprechen, die auf ihren Erfahrungen und dem Kontext der Nutzung basieren. Dies kann durch konsistente Designmuster und bekannte Interaktionsmethoden erreicht werden.

5. Fehlertoleranz

Das System sollte so gestaltet sein, dass Fehler vermieden werden oder leicht korrigiert werden können. Dies kann durch klare Fehlermeldungen und einfache Rückgängig-Funktionen unterstützt werden.

6. Individualisierbarkeit

Benutzer sollten die Möglichkeit haben, das System an ihre individuellen Bedürfnisse und Präferenzen anzupassen. Dies kann durch anpassbare Einstellungen und personalisierte Benutzeroberflächen erreicht werden.

7. Lernförderlichkeit

Das System sollte so gestaltet sein, dass es leicht erlernbar ist und Benutzer schnell produktiv werden können. Dies kann durch eine intuitive Benutzeroberfläche und unterstützende Lernressourcen erreicht werden.

DIN EN ISO 9241-110 und digitale Barrierefreiheit

Die Prinzipien der DIN EN ISO 9241-110 sind eng mit den Zielen der digitalen Barrierefreiheit verknüpft. Digitale Barrierefreiheit zielt darauf ab, digitale Inhalte und Anwendungen für alle Benutzer zugänglich zu machen, einschließlich Menschen mit Behinderungen. Die Einhaltung der Grundsätze der Dialoggestaltung kann dazu beitragen, Barrieren zu reduzieren und die Zugänglichkeit zu verbessern.

Zum Beispiel unterstützt die Aufgabenangemessenheit die Barrierefreiheit, indem sie sicherstellt, dass Benutzer nur die notwendigen Schritte ausführen müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Selbstbeschreibungsfähigkeit und Erwartungskonformität tragen dazu bei, dass Benutzer mit kognitiven Behinderungen oder Lernschwierigkeiten das System leichter verstehen und nutzen können. Fehlertoleranz ist besonders wichtig für Benutzer mit motorischen oder sensorischen Einschränkungen, da sie häufig anfälliger für Eingabefehler sind.

Praktische Anwendung der DIN EN ISO 9241-110

Um die Prinzipien der DIN EN ISO 9241-110 in der Praxis umzusetzen, sollten Entwickler und Designer regelmäßig Usability-Tests mit einer vielfältigen Benutzergruppe durchführen. Dies hilft, potenzielle Barrieren zu identifizieren und zu beseitigen. Darüber hinaus sollten sie sich mit den Richtlinien der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) vertraut machen, die spezifische Empfehlungen zur Verbesserung der digitalen Barrierefreiheit bieten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die kontinuierliche Schulung und Sensibilisierung des Entwicklungsteams für die Bedeutung der Barrierefreiheit und der ergonomischen Gestaltung. Dies kann durch Workshops, Schulungen und den Austausch von Best Practices erreicht werden.

Fazit

Die DIN EN ISO 9241-110 bietet wertvolle Leitlinien für die Gestaltung benutzerfreundlicher und zugänglicher interaktiver Systeme. Durch die Anwendung der sieben Grundsätze der Dialoggestaltung können Entwickler und Designer sicherstellen, dass ihre Produkte nicht nur effizient und effektiv, sondern auch für alle Benutzer zugänglich sind. Dies ist ein entscheidender Schritt zur Förderung der digitalen Barrierefreiheit und zur Schaffung einer inklusiveren digitalen Welt.

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✅ Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG)
✅ Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung (BITV)
✅ Web Content Accessibility Guidelines (WCAG)

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